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Neukonzeption des Jagdmuseums

Eines der Hauptziele des Förderkreises ist die Stützung und Stärkung einer positiven Integration und Verankerung der Jagd in der Gesellschaft. Aber wie kann man dafür überhaupt unsere urban geprägten, mediengesteuerten, elektronisch vernetzten, mit Unterhaltung, Informationen und Ideologien überfluteten Mitbürger erreichen? Pessimisten meinen, nie; Skeptiker, kaum; Realisten, ja - aber; Optimisten flüchten sich in den Glauben.



Doch gerade diese Bürgerschaft stellt die Mehrheit des Volkes und bestimmt durch Wahlen die politischen Entscheidungen – auch in den jagdlichen Belangen. Wenigstens eine objektive Auseinandersetzung mit und ein „neutrales“ Verständnis für Sinn und Notwendigkeit der Jagd und für die Passion der Jägerinnen und Jäger muss deshalb bei ihnen erreicht werden. Also muss weiter offensiv auf allen Ebenen und mit allen Möglichkeiten gerade dort Verständnis eingefordert werden, wo es besonders schwierig ist. Eine realistische Chance dazu sehen die Stiftung Hessischer Jägerhof und der Förderkreis des Jagdschlosses in einem von der Museumskuratorin Onno Faller erarbeiteten Konzeptionentwurf für die Neugestaltung des Jagdmuseums.

Grundlage ist natürlich die Jagd als ein Kulturerbe der Menschheit. Ihre Geschichte und Entwicklung ist verwoben mit der allgemeinen Historie unseres Landes und unserer Gesellschaft.

So kann sie auch für „Jagdferne“ interessant sein. Geschichte ist sowieso seit einiger Zeit „in“. Das Mittelalter wabert durch die TVKanäle, Geschichtsträchtige Filme sind Blockbuster, historische und historisierende Literatur boomt.

Jedoch muss auch die Jagdgeschichte so dargeboten werden, wie ein moderner Bürger Informationen zu konsumieren gewohnt ist. Das realistische „Aber“ bezieht sich also auf die Art der Vermittlung. Sie muss, wenn man die nicht jagenden Mitbürger und insbesondere die Kinder und Jugendlichen erreichen will, zeitgemäß sein, modern, spannend, mit den für den vernetzten Menschen gewohnten Informationssystemen ausgestattet, für Laien verständlich, interaktiv, nicht statisch sondern abwechslungsreich und vielfältig. Dazu ist personellen Vermittlungen mehr Raum zu gewähren und ein Werkbereich zu integrieren; Workshops und Vorführungen sollten die Ausstellung begleiten, Tagungen und Symposien sollten stattfinden, Kooperationen mit anderen Institutionen durchgeführt und die Exponate kontinuierlich aus Beständen der eigenen Archive und Magazine ausgetauscht werden. Die jagdgeschichtlichen Themen sollten mit Themen der Landesgeschichte oder der Handwerksgeschichte verbunden und besonders Schulen sollten durch didaktische Konzepte angesprochen werden. Das alles ist zielführend und erfolgversprechend. Nach der Modernisierung und didaktische Ausgestaltung des jagdhistorischen Lehrpfades im Kranichsteiner Forst zur „Jagdhistorischen Pirsch“ ist dies neue Konzept für das Jagdmuseums ein weiterer Schritt, bei der jagdfernen Bevölkerung eine vorurteilslosere Einstellung zur der Jagd zu erreichen.

Der Förderkreis Jagdschloss Kranichstein hat deshalb beschlossen, die Neukonzeption des Jagdmuseums mit zu tragen. Er stellte 25.000 € zur Verfügung. Die Stiftung Hessischer Jägerhof beteiligt sich mit einem Betrag in gleicher Höhe und dankenswerter Weise spendeten die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Sparkasse Darmstadt dem Förderkreis dazu weitere 25.000 €. Dadurch stehen nun für den ersten Teil des Projekts 75.000 € zur Verfügung. Damit ist die Finanzierung des ersten Teils der grundlegend neuen Gestaltung dieses einzigartigen Zeugnisses hessischer Jagd-, Kultur- und Landesgeschichte in Kranichstein gesichert. Die Konzeption der Ausstellung wird modernisiert, didaktisch aktualisiert und damit für breite, auch jagdlich nicht engagierte oder interessierte Bevölkerungskreise, abwechslungsreich und interessant nach dem neuesten Stand musealer Erkenntnisse und Erforderlichkeiten erschlossen.